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Joggen nach der Schwangerschaft

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 Joggen nach der Schwangerschaft!

 

Doch nach einer Schwangerschaft? Mit Baby im Kinderwagen? Wenn Du vor der Schwangerschaft schon regelmäßig joggen warst, fragst Du Dich jetzt sicherlich:

Einfach loslaufen, darf ich das überhaupt?

Hier liest Du, worauf Du beim Joggen nach der Schwangerschaft achten solltest:

1. Wann darf ich starten?

In den ersten acht Wochen ist Sport tabu, erlaubt und empfohlen sind lediglich sanfte Rückbildungsübungen zu Hause. Vor allem der Beckenboden ist von der Geburt noch arg mitgenommen und darf anfangs nicht zu stark belastet werden. Antje Berger, Sportwissenschaftlerin, fitdankbaby® -Trainerin und selbst Mama aus Erfurt rät: „Wann man wieder loslegen kann ist sehr individuell und hängt  stark vom Beckenboden und der allgemeinen Befindlichkeit ab. Die allgemeine Faustregel: Frühestens nach drei Monaten, wenn Frauenarzt und Hebamme grünes Licht geben, kann mit angepasstem Training begonnen werden.“ Nach einem Kaiserschnitt oder Geburtsverletzungen sollte man ruhig noch etwas länger warten – und bei Schmerzen sofort aufhören!

Wenn Du merkst, dass Du beim Laufen oder vielleicht auch schon beim schnellen Gehen Urin verlierst, braucht Dein Körper auf jeden Fall noch Zeit. Bevor Du andere Sportarten beginnst, solltest Du Deine Körpermitte festigen – besonders zu empfehlen ist ein guter Beckenbodenkurs.

 

2. Wie starte ich am besten?

Wie wär’s mit Walken? Es ist schonender für Gelenke und Beckenboden und auch für den Einstieg nach einer längeren Sportpause besser geeignet. „Mit Walken kann man nach einer Schwangerschaft deutlich früher beginnen als mit Joggen“, sagt Antje Berger, die auch  fitdankbaby® -OUTDOOR-Kurse leitet. Wie das geht? Einfach mal bei nächsten Spaziergang mit dem Kinderwagen ausprobieren:

  • gerade und aufrecht gehen
  • die Körpermitte fest machen: Nabel nach innen und Beckenboden nach innen oben ziehen
  • die Zehenspitzen zeigen nach vorne
  • Fersen nacheinander aufsetzen und abrollen
  • die Schritte sind genauso lang wie bei einem normalen Spaziergang
  • der Blick geht schräg nach vorne

Weil beim Walken immer ein Fuß am Boden bleibt, kommen auch keine Erschütterungen am Beckenboden an und die sensible Muskulatur wird geschont.

3. Stört der Kinderwagen dabei nicht?

Der Kinderwagen kann beim Walken oder Joggen schnell nerven, wenn der Griff nicht richtig eingestellt ist, Du dich darauf abstützst und in den Schultern verkrampfst.
Damit das nicht passiert, musst Du den Schiebegriff des Wagens richtig einstellen: Und zwar nicht zu hoch, sondern so niedrig, dass die Schultern locker hängen können und zwischen Ober- und Unterarmen ein 90-Grad-Winkel entsteht
Es macht auch einen Unterschied, wie Du den Schiebegriff hälst – intuitiv wirst Du ihn von oben greifen. Effektiver ist es aber, den Griff von unten zu fassen. Das ist ungewohnt, aber „so entsteht mehr Spannung im Beckenboden“, sagt  fitdankbaby® -Trainerin Antje, und Du trainierst beim Laufen oder Walken automatisch diese wichtige Muskulatur mit.

4. Was muss ich beim Joggen beachten?

Vor allem, dass Du nicht überanstrengst. „Am Anfang ist man oft übermotiviert und verausgabt sich“, sagt Antje. Sie rät: „Am besten mit einer Freundin laufen gehen und das Tempo so anpassen, dass man sich noch gut unterhalten kann.“ Wenn Deine Freundin keine Zeit hat, kannst Du auch mit einer Pulsuhr joggen, sie errechnet dir die ideale Herzfrequenz und damit das passende Tempo. „Für den Anfang sollte man 65  bis 75 Prozent der maximalen Herzfrequenz ansteuern“, sagt Antje. Auch in den  fitdankbaby® -OUTDOOR-Kursen achtet sie darauf, dass der Puls der Mamas in diesem Gesundheitsbereich bleibt und der Körper immer genug Sauerstoff bekommt. Dieses aerobe Training fördert vor allem die Ausdauer. Trotzdem kommt man dabei ins Schwitzen – genug trinken (Wasser, ungesüßten Kräutertee) ist deshalb Pflicht.

Achtung: „Nach einer längeren Pause können anfangs die Gelenke etwas schmerzen, dann sollte man pausieren“, sagt Antje. Gelenke wie Knie oder Hüfte reagieren auch schnell  mal sensibel auf den falschen Untergrund. „Auf Asphalt sollte man, wenn möglich, nicht laufen, die Stoßbelastung ist zu groß“, sagt Antje. Ideal sind Parkwege – auch der Untergrund im Wald eignet sich gut fürs Joggen, ist aber häufig nicht Kinderwagen-kompatibel.

Also, zieht eure Laufschuhe an, und los gehts 🙂

 

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